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  Teil 1
Gedanken zur Religion

 

 

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Stille gesellschaftskritische Gedanken sind frei, sind straffrei. Wer mit unliebsamen gesprochenen Gedanken in einem Wespennest stochert, verliert oft Arbeit und Brot und wird manchmal sogar strafrechtlich verfolgt. Das Recht in einem Rechtsstaat ist käuflich. Advokaten werden dafür fürstlich entlohnt.

Wir leben in einer Zeit in der die Menschen zum Mond fliegen, Astronauten den Erdball monatelang umkreisen und unser Sonnensystem weitgehend erforscht ist. Wer kann da noch an einen Gott glauben, der im Himmel gegenständlich sein soll?

Und doch, seit Urzeiten glauben die Menschen an Wesen, die irgendwo im weiten All über sie stehen und unsichtbar sind.

Alle Menschen müssen an irgend etwas glauben. Sei es an eine anerzogene Religion, sei es an eine politisch vorgegebene Denkrichtung, sei es an Horoskope oder gar an Geister und Elfen.Und zu allem Überfluss ist ein Glauben die Mutter der von Einbildung genährte Bildung --- und nich zuletzt ist der Glaube an ein Nichts, auch ein Glaube.

Sucht man nach den Ursprüngen der Religionen, so sind sie sicherlich in den Horden- und Sippengesellschaften der Vorzeit zu finden. Vom Können und vom Geschick ihrer Häuptlinge hing ihr Sein und Nichtsein ab. Man wird ihnen vertraut haben, aber man wird auch Erklärungen und Antworten über die Ursachen eines Geschehens oder einer Naturkatastrophe von ihnen erwartet haben. Fragen, die ihr Wissen überforderten. Was tun? Wollten sie ihren Platz als Anführer behaupten, mussten sie plausible Antworten erfinden. Was also lag näher, als sich auf Wesen zu berufen, die über sie standen und außerhalb ihres Gesichtskreises lebten. Wesen, die bestimmten, was sie Tun mussten, deren Willen sie zu akzeptieren, zu fürchten und zu achten hatten. Wesen, die sie untertan waren und deren Wohlwollen sie mit Opfergaben erhalten mussten. So wird die Vielgötterei entstanden sein, wie sie in allen Kulturen der Vorzeit gepflegt wurde und noch heute bei den Naturvölkern zu finden ist.

Aus den Sippen entstanden Völker, aus den Anführern wurden Heerführer, aus den Heerführern wurden Regenten, die schnell erkannten, dass die Götter ihnen ein weites Feld darboten, um ihr Tun zu rechtfertigen, um ihre Macht zu stärken. Zugleich wird sich eine Priesterschaft entwickelt haben. Scharlatane, die den Willen der erdachten Götter zumeist so deuteten, dass sie den prunksüchtigen, selbstgefälligen und machtgierigen Herrschern dienlich waren. Eine Entwicklung, die dazu führte, dass sich in viele Herrscher der Vorzeit als Götter auf Erden verehren ließen. Eine Enwicklung, die noch heute darin gipfelt, dass immer wieder Machthaber aller Farben glauben, sie seien die Götter auf Erden.

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Über die Ursprünge des jüdischen Glaubens berichtet die Bibel im Alten Testament. Absolute Geschichtszahlen für das Geschehen gibt es nicht. Der älteste und erste Prophet der Bibel war Moses. Er soll in den Jahren 1300 vor Christi gelebt haben. Nach seinen Berichten, die, so wird vermutet, erst 600 Jahre nach seiner Zeit niedergeschrieben wurden, war Abraham war der erste Mensch, der an Stelle der Vielgötterei nur einen Gott anerkannt hat. Von diesem einzigen wahren Gott hat er Befehle und Verhaltensregeln erhalten, die er, als Urvater eines zukünftigen Volkes und seine Nachkommen, zu beachten hatten. Diese Geschichte ist das Fundament des jüdischen Glaubens, des Volkes Abrahams.

Der zweite Mensch, der mit Jahve dem einzigen Gott der Juden gesprochen hat, war nach diesen Aufzeichnungen, der Prophet Moses selbst. In der Abgeschiedenheit der Wüste, will er die zehn Gebote von Gott erhalten haben, die das Volk Israel nach der Flucht aus Ägypten, auf dem Weg in das gelobte Land, beachten sollte. Nach diesen Schilderungen waren beide Unterredungen mit diesem einen Gott Zwiegespräche, Unterredungen ohne Zeugen. Hier aber stellt sich dem Unbedarften die Frage: Wenn Gott mit Moses einen Menschen und Propheten sprechen konnte, warum hat er dann nicht selbst zu seinem Volk, zu seinem auserwählten Volk, den Israeliten gesprochen? Ein solches Erleben hätte das leidende und suchende Volk doch weit mehr und nachhaltiger ergriffen, als die Worte eines Menschen, der sie als eine von Gott erhaltenen Botschaft wiederholte. Um diese Gedanken zu stärken, stelle man sich vor, der Himmel würde sich in dieser Zeit öffnen und ein allmächtiger Gott würde auf uns hernieder donnern: Ihr hirnlosen Menschen nehmt endlich Vernunft an, lasst ab von den ewigen Kriegen und Morden. Lasst ab von eurer maßlosen Machtgier, haltet ein mit dem sinnlosen Vergeuden der Bodenschätze. Haltet ein, ihr luxusververwöhnten und eingebildeten Lackaffen den Lebensraum eurer Kinder zu zerstören. Besinnt euch und lernt es wieder, die ungeschrieben Gesetze der Natur, als ein heiliges Vermächtnis zu verstehen, zu achten und zu begreifen.

Doch bei allen Zweifeln: Egal, ob die Verkündung der zehn Gebote eine von Gott erhaltene Botschaft oder möglicherweise nur eine Eingebung, eine erdachte Mitteilung eines fastenden Eremiten war, so haben sie doch, auch wenn sie von allen geld- und machtgierigen Herrschern und ihren Versallen ständig missachtet wurden, einen gesellschaftlichen Wert. Wer sie achtet, achtet den Nächsten und sich selbst.

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