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  Weihnachts- und Neujahrsgedanken

 

 

Die Zeit vergeht, schon wird es wieder Weihnachten werden. Das Fest der Liebe. Die Kerzen, die Symbole des Lichts sollen Hoffnung wecken. Hoffnung auf hellere Tage, Hoffnung auf die christliche Botschaft, auf Frieden und Gerechtigkeit.

Doch schon am 27. Dezember sind alle Weihnachtsgedanken in eine Schublade gelegt und vergessen. Die Aktionäre freuen sich, wenn ihre Rüstungsaktien steigen, und der kleine Mann geht wie immer zur Arbeit in die Fabrik und baut Kanonen. Die Soldaten üben wieder zu schießen, um das Vaterland zu verteidigen, im Rückblick haben sie jedoch genau so oft zur Waffen gegriffen, um anderen Menschen das Vaterland zu rauben.

Zum Jahresabschluß werden wir noch einmal nachdenklich. Was wird uns das neue Jahr bringen. Denn jedes neue Jahr ist mit Hoffnungen verbunden, und endet zumeist mit der Einsicht: Die Welt dreht sich, der Wahn regiert und der Egoismus ist uns Beispiel. Der Schein leuchtet grell und dem Sein bleibt nur ein Schattendasein.

Ja, das Streben und Tun der Menschen war und ist widersinnig. Reichtum und Privilegien werden verehrt. Armut wird als Schuld gewertet. Politiker nennen sich christlich und sozial. Zugleich, so der öffentliche Eindruck, gilt all ihr Tun die Wege zu ebnen, auf denen die Leibeigenschaft versteckt hinter dem Recht und dem Gesetz wieder eingeführt werden kann.

Die zunehmende Verelendung der kleinen Leute und die Kinderarmut wird zumeist mit hochtrabenden Worten und leeren Versprechen begegnet, Taten, die folgen sollen, werden von den Lobbyisten torpediert.

Fahnen der Riester-Rente und Vermögen in Arbeitnehmerhand werden geschwungen. Zugleich werden Steuergesetze geschaffen, die den Zinsgewinn des Kapitals des kleinen Mannes schmälern, um die unproportional steigenden Diäten der Abgeordneten zukünftig zu sichern.

Oh, Entschuldigung, politische Neujahrsgedanken wollte ich eigentlich nicht einflechten. Aber sie haben sich eingeschlichen und ich sehe keinen Grund sie zu löschen. Leicht geduckt möchte ich zum ursprünglichen Gedanken der Widersprüche in unsere Gesellschaft zurückkehren.

Seit Generationen schuften und entbehren Eltern für ihre Kinder. Der Satz, die Kinder sollen es einmal besser haben, gehört wahrscheinlich zum Erbgut des Menschen. Zugleich zerstören wir, die Eltern die den Besitz vergöttern, um unser krankes Selbstbewußtsein zu nähren, täglich aus Bequemlichkeit und gedankenlos die Welt, in der unsere Kinder einmal leben sollen und müssen.
Manchmal schäme ich mich, ein Mensch zu sein, ist der letzte Satz einer meiner Geschichten. Mit den gleichen Worten möchte ich diese Gedanken einleiten und abschließen.

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